[LOGO] Der Radiopraktiker  Galerie der Early Praktiker: Erlebnisse unserer Leser in ihrer Frühzeit der Elektronik

[BILD] Fritz Czapek

Fritz Czapek

Breitenfurt, Niederösterreich (A)

Fritz Czapek

Österreich schrieb das Jahr 1961. "Radiopraktiker" brachte einen Bauvorschlag für einen transistorisierten Taschenempfänger: Puck TR 9. Durch die Anwendung der Transistoren erlebte der Trend zum Eigenbaugerät eine neue Blütezeit.

Natürlich zog mich diese Anleitung, ebenso wie viele andere Amateure auch, magisch an. Ein wirkliches Kleinstgerät zu bauen und zu besitzen, war äußerst verlockend. Und so wurde das sauer verdiente und gesparte Taschengeld Zug um Zug in die erforderlichen Bauteile umgesetzt.

Zwar gab es einen kompletten Materialsatz im einschlägigen Fachhandel, aber vieles war in der reich gefüllten Bastelkiste vorhanden und so manches ließ sich selbst anfertigen. Kosten sparen lautete die Devise! Damals waren ein paar Schilling Taschengeld (inklusive Nebenverdienst) pro Woche für einen 14-jährigen nicht gerade üppig und so war der Spargedanke ein wichtiger Teil meines Lebens.

Der komplett angebotene Bausatz inklusive Gehäuse, Zierteilen und mechanischen Kleinteilen kostete 640 Schilling. Verglichen mit japanischen Importgeräten war das nicht wirklich billig, wenn man den Arbeitsaufwand und den Ärger für einen eventuellen Fehlschlag hinzurechnete. Doch dafür konnte man stolz behaupten: Das hab' ich selbst gemacht!

Also: Mutig ran ans Werk und geschaut, was vorhanden und brauchbar ist. Bald stieß ich an die Grenzen der Bauteilgrößen und war gezwungen, kleinere Teile einzukaufen. Aus Geldmangel verzögerte sich so die Fertigstellung des Radios bis ins Jahr 1962. Aber dann konnte ich ganz stolz auf meinen Taschensuper sein und Peter Kraus sang noch viel schöner aus dem winzigen Lautsprecher!

Jahre zogen ins Land, ich wurde älter und anspruchsvoller und irgendwann fiel mein früherer ganzer Stolz, der "Puck TR 9" der Schlachtung zum Opfer... Vergessen und verloren.

1985 spielte mir der Zufall (ich sammelte bereits alte Radios) ein fabriksneues Gehäuse dieses Taschensupers in die Hände. Sofort reifte in mir der Plan, dieses Gerät nochmals zu bauen und ich war wieder mit Feuereifer am Werk.

Doch diesmal waren es nicht finanzielle Probleme, die den Bau verzögerten, sondern die Beschaffung der originalen Bauteile. Aber ich ließ nicht locker und binnen kurzer Zeit war eine Printplatte (allerdings auf Epoxyharzbasis) hergestellt und mit kleinen Bauteilen, der Zeit entsprechend, bestückt. Mit dem mittlerweile besseren Fachwissen gelang der Bau des Gerätes problemlos und so bin ich heute noch stolzer Besitzer meines selbstgebauten "Puck".

Dieser von Fritz Czapek eingesandte Bericht und Fotos sind auch in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift für Radiosammler "Der Radiobote" erschienen.

[BILD] Early Praktiker Fritz Czapek / 1

Fritz Czapek: Der Puck TR-9 ("Der Radiopraktiker" Nr. 48/1961) war ein Transistor-Taschenempfänger für Mittelwelle, damals ein heiß begehrtes Kleinstgerät. Meinen damals gebauten Puck TR-9 hatte ich später ausgeschlachtet. Im Jahr 1985 kam ich an ein fabriksneues Original-Gehäuse und hatte den - hier abgebildeten - Puck TR-9 nochmals gebaut.


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Fritz Czapek: Blick auf die Bauteileseite in das geöffnete Gehäuse des Puck TR-9.


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Fritz Czapek: Puck TR-9 mit herausgenommener Platine mit Blick auf die Lötseite der Platine.


[BILD] Early Praktiker Fritz Czapek / 4

Fritz Czapek: Ein Bild mit mir - hier als stärkerer Ausschnitt und daher auch sehr grobkörnig - aus etwa dieser Zeit.


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