PalmOS war - seit dem "Palm Pilot" nach dem wenig erfolgreichen, klobigen "Apple Newton" - fast zehn Jahre lang das Synonym für PDAs mit Bedienung über einen Touchscreen. Sony - die mit ihren Cliés wesentliche Weiterentwicklung vor allem für Multimedia-Anwendungen geleistet hatte - hatte sich davon zurückgezogen und auch der PDA-Hersteller Palm hatte PalmOS zuletzt nicht mehr eingesetzt. - Hier werden kurz gefasst einige Ezzes allgemein zum Umgang mit PalmOS-PDAs und Software-Empfehlungen gegeben als Auszug aus den Ergebnissen der Testarbeit der "praktiker"-Redaktion.
[!]Es gibt für PalmOS bekanntlich bereits seit etwa 2005 zunehmend weniger und seit dem Jahr 2008 praktisch keine Weiterentwicklungen mehr sowohl bei Geräten als auch bei Software. Mittlerweile ist diese Seite freilich primär für jene interessant, die einen alten PalmOS-PDA wieder hervorholen oder "erben" und damit experimentieren wollen.
[!] Vor dem Installieren eines Programms wird es dringend empfohlen die Daten des Rechners zu sichern. Die Verwendung hier zugänglich gemachter Programme und Verfahren erfolgt auf eigene Gefahr.
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==> Android-Smartphone, Android-Tablet: Ezzes & Software-Empfehlungen
==> Pocket-PC / Windows-Mobile-PDA/Handy: Ezzes & Software-Empfehlungen
==> HP 200LX MS-DOS-Palmtop-PC: Ezzes & Software-Empfehlungen
PalmOS stammt aus einer Zeit, in der Speicherplatz noch teuer war. Ein für Apps freier Hauptspeicher von beispielsweise 11 MB ist schon sensationell viel. Die Anwendungen sind aber auch sehr klein; mitunter nur ein paar zig Kilobyte (!) groß. Ebenso war die Rechenleistung sehr schwach. Daher können damit komplexere Dokumentformate wie beispielsweise MS-Word nur unzulänglich und nur über den Umweg von Hin- und Her-Konvertieren zu einer "handlicheren" Pocket-Version genutzt und daher auch bearbeitet werden. Mit den entsprechenden Problemen.
Eine Konsequenz des kleinen Speicherplatzes ist es auch, dass beispielsweise Textdateien normalerweise nicht als eigene Datei abgespeichert werden, sondern als Datensatz in einer Datenbank. Der Austausch von Dokumenten mit anderen Computersystemen ist also mit sehr viel Aufwand verbunden.
Dennoch arbeiten die PalmOS-Geräte sehr schnell. Es wird blitzartig zwischen Apps umgeschaltet, wobei bei jeder App - in der Regel, aber nicht bei allen Apps - jeweils der letzte Status erhalten bleibt. Man kann also die Arbeit in einer App unterbrechen um zu einer anderen App umzuschalten und wenn man wieder zurückschaltet ist man genau an dem Punkt, an dem vorher unterbrochen worden ist.
Standardmäßig hat ein PalmOS-Gerät vier Tasten zum Direktstart von Kalender, Kontakte, Aufgaben und Notizen. Die Eingabe erfolgt über Graffiti-Eingabe und rund um diese sind wiederum vier Tastfelder für Home, Menüaufruf (der jeweils aktuellen Anwendung), Taschenrechner und Suche. Die Texteingabe erfolgt über zwei Graffiti-Felder, in die leicht abgewandelt die Zeichen mit einem Stylus auf das Touch-Feld geschrieben werden. Die Zeichen sind ähnlich den Blockbuchstaben resp. Ziffern. Zudem ist das Display ein Touch-Screen - zumeist quadratisch mit Auflösung 160 x 160 px oder höher auflösend mit 320 x 320 px beispielsweise; seltener sind nichtquadratische Displays.
Anwendungen werden standardmäßig im Hauptspeicher installiert. Erst später wurde dann die Möglichkeit aufgepfropft, dass Anwendungen auch auf Speicherkarte installiert werden können. Ursprünglich hatte es bei PalmOS-Geräten keinen Steckplatz für Speicherkarten gegeben.
Das Installieren von Apps funktioniert entweder über die dem PalmOS-Gerät mitgepackte Kompagnon-Software Palm Desktop vom PC aus - verbunden über USB, Irda-Schnittstelle oder RS232-Schnittstelle - oder kann auch direkt am Gerät vorgenommen werden. Für die Installation direkt am PalmOS-Gerät sehr empfehlenswert ist der besonders leistungsfähige Dateimanager UniCMD (siehe unten bei den Software-Empfehlungen). Dazu markiert man zuerst das Programm und evtl. weitere dazugehörige Datenbanken - diese haben alle die Dateinamenserweiterung *.prc
- und wählt über das Aktionsmenü von UniCMD "installieren" an.
Das installierte Programm sieht man dann bei UniCMD im Hauptordner des internen Laufwerks des PalmOS-Geräts. Wenn das Programm aus mehreren Dateien besteht, wird das als Ordner angezeigt, der alle Programme und Datenbanken zu der betreffenden App enthält.
Die einfachste und beste Methode zum Deinstallieren von Apps ist es, dies über den Programm-Launcher zu machen. Dazu wählt man in dessen Menü den Menüpunkt "Löschen". Danach erscheint eine Liste mit allen installierten Apps. Nun wählt man die gewünschte App aus und löst über einen Button den Befehl "Löschen" aus.
Keinesfalls sollte man eine App über einen Dateimanager löschen - also nicht einfach die Dateien löschen -, weil damit evtl. weitere Einstellungen nicht mit gelöscht werden würden und daher dann Reste übrigbleiben könnten, die evtl. die Stabilität des Systems stören.
Memos sind maximal 4kB groß, also etwas mehr als 4000 Zeichen. Wenn ein importiertes Memo größer ist, wird es auf mehrere aufgeteilt.
Adressdaten im vCard-Format: vCard-Version 2.1. Textcodierung in UTF-8 funktioniert nicht. Für Windows1252 oder ISO-8859-1 ist keine Codeangabe erforderlich und keine Maskierung. Zeilenschaltung in Notizfeld (es gibt 1 Notizfeld) wird mit Codierungsangabe ENCODING=QUOTED-PRINTABLE
entsprechend so angegeben =0D=0A
, wobei für das selbe Feld die Umlaute normal als Umlaute angegeben werden können.
PalmOS arbeitet seit Version 5 mit komplett neuer Hardware mit anderem Processor (StrongARM, wie bei Windows Mobile / Windows-CE-PDAs). Nicht alle konventionellen, für Motorola Dragonball erstellten Anwendungen funktionieren damit, weil bei PalmOS5 die Kompatibilität zu "alten" Programmen durch einen integrierten Emulator - "PACE" - im PalmOS5 hergestellt wird. Insbesonders freilich jene, die direkt auf die alte Hardware zugreifen wollen. Ganz besonders betrifft das die alten "Hacks" resp. Software, die diese voraussetzt, da diese in der Regel nicht mit PalmOS 5 funktionieren. Einige davon sind durch neue Versionen für PalmOS5 adaptiert.
Da StrongARM-Processoren eine deutlich höhere Leistungsaufnahme haben als Dragonball wurde länger noch noch PalmOS 4.x insb. in manchen billigen PalmOS-PDAs eingesetzt, bei denen die mit PalmOS 5 neu verfügbaren Funktionen (insbes. Multimedia, Verschlüsselung) nicht benötigt werden. Diese haben nur die PIM-Funktionen zur Verwendung als Nur-Organizer.
Empfehlenswert für Geräte mit PalmOS 5 sind "native" Versionen, die speziell für PalmOS5 entwickelt sind. Nicht alle Programme wurden letztlich auch auf PalmOS 5 umgearbeitet. Programme, die sowohl mit PalmOS 4 und früheren sowie mit PalmOS 5 arbeiten, sind in Wirklichkeit "alte" Programme. Diese laufen unter PalmOS 5 in einem Kompatibilitätsmodus. In diesem Kompatibilitätsmodus sind diese Programme trotz bedeutend höherer Rechenleistung des Processors relativ langsam, weil der Kompatibilitätsmodus als solcher einen bedeutenden Teil der Rechenleistung beansprucht.
Für Sie interessant, wenn Sie noch einen früheren PalmOS-PDA und auch ein späteres Modell haben: Seit den Versionen PalmOS 4.2 (bei Palm-PDAs mit Dragonball) und PalmOS 5.2 - beide erschienen im Jahr 2003 - gibt es eine geänderte Variante des Graffiti. Einzelne Zeichen bei Graffiti2 bestehen aus zwei Strichzügen; so beispielsweise "T" und "K". Der Grund für diese wenig erfreuliche Änderung ist ein verlorener Rechtsstreit mit Xerox, die deutlich früher als Palm mit "Unistroke" ein System entwickelt hatten, dem das ursprüngliche Graffiti zu sehr ähnelt.
"praktiker" hatte in Nr. 12/2003 beschrieben, wie das alte Graffiti auch auf Rechnern ab PalmOS 5.2 hergestellt werden kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie einen Palm mit Graffiti (PalmOS 5.0 oder 5.1) zur Verfügung haben um von diesem die für Graffiti zuständigen Dateien kopieren zu können. Evtl. sind diese auch im Internet zu finden, was allerdings möglicherweise nicht legal wäre.
Für die Rückstellung auf normales Graffiti sollten Sie vorher unbedingt ein Backup des internen Speichers auf eine Speicherkarte machen - oder sonstwie über den PC. Falls die Rückstellung nicht funktionieren sollte, dann könnte evtl. die Zeicheneingabe überhaupt nicht oder nur unzulänglich funktionieren, womit der PDA ziemlich unbrauchbar wäre. Löschen Sie dazu über den Dateimanager UniCMD (siehe unten bei den Software-Empfehlungen) die Datei oder den ganzen Ordner, der "Graffiti 2" - oder ähnlich - bezeichnet ist. In diesem Fall ist das nicht über die Löschen-Funktion des Launchers möglich, weil Graffiti als Systemprogramm - das ja normalerweise nicht gelöscht werden sollte - dort nicht aufscheint. Anschließend installieren Sie die frühere Graffiti-Version über UniCMD in den Hauptspeicher. Danach müsste das sofort funktionieren. Probieren Sie dazu die Zeicheneingabe von "K" aus: gezeichnet ohne senkrechten Strich und statt mit einer Ecke eine Schlaufe; also in einem Zug. Wenn das funktioniert, dann ist die Rückstellung gelungen. Ansonsten führen Sie einen Hard-Reset aus - wobei alles auf den Auslieferungszustand rückgestellt wird - und spielen Sie Ihr vorher gemachtes Backup wieder auf.
Im Jahr 2005 wurde das Betriebssystem PalmOS - genauer: PalmSource - vom Access-Konzern übernommen und später wurde "PalmOS" in "Garnet OS" umbenannt. Im Herbst 2010 erscheint mit dem "Aceeca PDA32" - auch für die Fachwelt überraschend - der bislang letzte PDA mit PalmOS, nun als Garnet OS 5.4 benannt, was weitestgehend PalmOS 5 entspricht. - Die Eckdaten des Aceeca PDA32: 3,2-Inch-Touchscreen 320 x 480 px, SD-Card-Steckplatz und 2600-mAh-Akku (fast doppelte Kapazität wie normal!). Also ein Touch-Display, wie es der Standard für Windows-Mobile-Pocket-PCs ist. Besonderheiten sind ein besonders robustes Gehäuse und Cursortasten.
PalmOS 6 sollte im Spät-Frühling 2004 verfügbar werden. PalmOS5-PDAs sollten auf PalmOS6 aufrüstbar sein. Als hauptsächliche Neuerung war Multitasking-Fähigkeit angekündigt. Dazu ist es nicht gekommen. Die letzte Version des klassischen PalmOS - resp. einer direkten Nachfolge-Version - ist PalmOS 5.4.
Einige Zeit lang wurden von Palm PDAs mit Windows Mobile angeboten. Im Sommer 2009 wurde dann von Palm verlautbart, künftig nur noch PDAs mit dem im eigenen Haus neu entwickelten "Palm WebOS" herausbringen zu wollen.
Im Jahr 2009 sind mit dem "Palm Pre" neue PDAs resp. PDA-Phones erschienen, die mit "Palm WebOS" arbeiten. Das auf einen Linux-Kernel aufgesetzte WebOS ist nicht nur von der Bedienung neu, die sich weitgehend am Apple iPod orientiert, es ist auch komplett neu hinsichtlich der Programmierung der Anwendungen. Die eigentliche Besonderheit dabei ist also weder ein revolutionäres Design noch die Handhabung, es ist die Art der Anwendungsprogramme, die quasi wie in einem Webbrowser arbeiten.
Die Programmierung von Anwendungen für WebOS erfolgt wie eine Seite, die in einem Webbrowser dargestellt wird. Also über HTML, CSS und JavaScript. Das ist eine bislang unbekannte Herangehensweise, weil solcherart Anwendungen sehr einfach geschaffen werden können. Wer mit HTML, CSS und JavaScript umgehen kann - und das sind erheblich mehr als die Könner im Feld der konventionellen Programmiersprachen für Anwendungen -, kann sich seine Anwendungen selbst schreiben.
Für die Weiterverwendung alter PalmOS-Programme gibt es für PDAs mit WebOS mit "Classic" einen Emulator für PalmOS. Dieser Emulator kann über den "App Catalogue" des WebOS-PDAs bezogen werden. Damit laufen dann die meisten PalmOS-Anwendungen. PalmOS-Anwendungen, die unter dem Emulator laufen werden von den Software-Herstellern als "Classic Certified" gekennzeichnet. Ansonsten: Einfach probieren.
Die Verwendung von neuen Anwendungen für PalmOS auf WebOS-PDAs scheint nicht sinnvoll zu sein. Es ist wohl dann sehr sinnvoll, wenn man sich von einem gewohnten PalmOS-Programm nicht trennen will. Neue PalmOS-Anwendungen dürften daher nicht mehr zu erwarten sein.
Am 28.04.2010 wurde Palm - und damit WebOS - von Hewlett Packard übernommen.
Im Jahr 2010 wurde WebOS von Hewlett Packard für den Einsatz in Tablets und Smartphones übernommen. HP hatte dann im Sommer 2011 vorerst die Einstellung von WebOS verlautbart. Noch im Herbst 2011 wurde von HP bekanntgegeben, dass WebOS als Open-Source-Software veröffentlicht und damit ein Neustart ermöglicht werden soll. Dazu ist es letztlich nicht gekommen.
Im Jahr 2013 wurde dann WebOS von LG Electronics übernommen und sollte vorerst als OS für Fernseher eingesetzt werden. Anfang 2014 hatte LG anlässlich der CES Las Vegas erstmals Fernseher mit WebOS vorgestellt, die in der Folge auf den Markt gekommen sind. LG WebOS hatte sich seither zu einem der bedeutendsten Betriebssysteme für Smart-TVs entwickelt und ist auch eine Plattform für IoT Internet of Things.
Der Einsatz von WebOS auf Smartphones oder Tablets dürfte jedenfalls nicht mehr zu erwarten sein.
Für Rechner, die unter PalmOS laufen - so wie beispielsweise jene von Palm (früher auch: PalmOne), und die Sony Clié - hat es ein urgewaltig großes Angebot an Software gegeben, das mittlerweile stark geschrumpft ist. Allgemein ist ein größerer Anteil der heute noch verfügbaren Software schon jahrelang - auch jahrelang vor der Einstellung der PalmOS-Geräte - nicht mehr aktualisiert worden und daher funktioniert Vieles nich unbedingt mit den späteren PDAs mit PalmOS. Derartige Anwendungen sind hier auf dieser Seite freilich nicht aufgelistet. Einiges davon ist sogar kostenlos oder Shareware. Wir führen hier einige essentielle Programme an, die von der "praktiker"-Testredaktion als bemerkenswert bewertet wurden. Sofern bei einem Programm keine Web-Adresse angegeben sein oder diese - evtl. vorübergehend - nicht funktionieren sollte, finden Sie die meisten Programme auch unter einer der am Ende dieses Kapitels angeführten Adressen. Oder suchen Sie nach dem Produktnamen über eine Suchmaschine.
[!] Die Auswahl der Experten für PDA, Smartphone & Tablet in der "praktiker"-Redaktion für die "ITM praktiker Bestenliste" hat für Software für PalmOS-PDA zuletzt für das Jahr 2008 stattgefunden. Nachdem keine neuen PalmOS-PDAs mehr erschienen sind gibt es auch seit etwa 2008 kaum mehr Weiterentwicklungen von Anwendungen; vielmehr schrumpft das Angebot. Die hier gezeigte Liste wird weiterhin aktuell gehalten.
[!> Mittlerweile gibt es fast überall WLAN - vor allem in Städten, wofür Metro gedacht ist - und hier sind online Routenplaner auch für öffentliche Verkehrsmittel ausreichend attraktiv und vor allem auch quasi tagesaktuell. Die letzte Version ist vom Jahr 2013, weshalb Metro dzt. für die meisten Städte wohl nicht mehr aktuell ist. Über den Blog auf der Metro-Website gibt es laufend - allerdings nur für wenige Städte - Updates, die dort heruntergeladen werden können. Diese Städte sind freilich aktuell. - Metro war eine der bedeutendsten Anwendungen in der PDA-Ära - PalmOS und Windows Mobile - und war deshalb auch jahrelang seit 2005 in der "ITM praktiker Bestenliste"!
[!> Die Website unicmd.de des Entwicklers ist nicht mehr aktiv. Das Programm war jedenfalls bei letzter Überprüfung über nachfolgenden Link erhältlich.
=>> yahm.palmoid.com